Ein weiterer Lebensabschnitt wäre geschafft!
Ich kann gar nicht sagen wie unglaublich erleichtert ich bin. Für mich ist das so ein großer Schritt. Lange dachte ich nicht daran soweit zu kommen und meine Ziele zu erreichen. Ich bin so stolz auf mich und ja das sollte man sein und man darf es auch erwähnen! 😉
Ich habe es geschafft meinen Traumberuf als Medizinischer Fachangestellter zu erlernen. Gar nicht so einfach als Mann überhaupt eine Chance zu bekommen. Der Hauptgrund der meisten Absagen war, dass man nicht ins Praxisbild passen würde. Für mich war klar, dass ein Mann nicht gut ankommt bei dem Chef der Praxis. Viele Praxen werden nun mal von einem Arzt geleitet und ich glaube die wollen dann nicht, dass es einen weiteren Mann im Team gibt. – (Natürlich gibt es Ausnahmen)
Okay um das zu verstehen müssen wir glaube ich mal ein bisschen zurück gehen. Die Leute die mich kennen wissen, dass ich ziemlich schlechte und vor allem harte Zeiten durchmachen musste. Die Voraussetzungen waren auch echt nicht die besten muss man sagen. Ich glaube die Menschen die früh lernen musste alleine klar zu kommen wissen wovon ich rede und wie es sich anfühlt. Lange Zeit war eine Ausbildung für mich gar nicht denkbar. Mit 24 erst eine Ausbildung zu beginnen war mir Anfangs so unangenehm okay außer mir wusste aber auch niemand warum ich erst später bereit dafür war. Heute weiß ich, dass ich erstmal damit klar kommen musste was so alles passierte in meinem Leben. Ich musste auch erstmal zu mir selbst finden dafür war damals keine wirkliche Zeit also musste ich auch das erst später nachholen. All die Jahre bin ich oft gescheitert und ich habe die selben Fehler immer und immer wieder gemacht, warum? Weil ich daraus lernen musste. Heute weiß ich wie wichtig diese Fehler für mich gewesen sind.
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Ich wusste bereits mit 17 das ich Medizinischer Fachangestellter (MFA) werden möchte aber ich habe die Voraussetzungen nicht erfüllt was den Abschluss betrifft und es gab auch niemanden der mir mal eine Chance gegeben hat. 2020 habe ich dann jemanden gefunden der mir diese Chance endlich gegeben hat. Endlich! Ich konnte endlich zeigen, was ich kann und dass ich genau der richtige für diesen Beruf bin. Ja okay das ganze klingt wie eine typische Story der ganzen RTL-Sendungen aber meine Geschichte hat den Unterschied das sie wahr ist und ich sie nicht ausschlachte oder sie zu meinen Vorteilen benutzen würde. Ganz im Gegenteil ich wollte ja nie, dass jemand meine Geschichte kennt aber ich hatte lange Zeit keinen Einfluss darauf bis ich 2020 endlich meinen Neuanfang starten durfte. Es ist so unglaublich was sich seitdem alles verändert hat. Dieser Neuanfang war die beste eine Entscheidung meines Lebens, ich würde diesen Schritt immer wieder gehen. 🙂
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Lehrjahre sind keine Herrenjahre, sagt man immer so schön. Stimmt! So eine Ausbildung ist echt kein Spaziergang und es ist so stressig. Natürlich hatte ich oft den Gedanken hinzuschmeißen. Ich kam oft an meine Grenzen aber ich wusste, dass ich diese Chance nutzen muss, wer weiß ob ich diesen Beruf dann überhaupt erlernt hätte. Berufsschule war für mich echt Horror. Ich habe mich schwer getan in der Schule nur ”rum zu sitzen” das konnte ich nicht gut aushalten. Die Zeit verging auch überhaupt nicht, ich habe es gehasst, ernsthaft. Zumal ich die Ausbildung zu den Anfangszeiten von Corona gestartet habe also hieß es Onlineunterricht, ja richtig super… Viele fanden das gut. Man musste sich nicht mal fertig machen oder überhaupt aufstehen. Für mich war das richtig schlimm. Ich konnte so einfach nicht richtig lernen. Dazu kommt ja dann auch noch die ”tolle” Internetverbindung die eh nie funktioniert hat, wenn man sie gebraucht hat. Was es für mich allerdings richtig schwer gemacht hat war, dass ich bei einem Facharzt gelernt habe (wurde auch übernommen also ich arbeite dort immer noch) und die Medizinischen Fachangestellten werden aber für die Allgemeinmedizin ausgebildet damit man danach überall arbeiten kann. Heißt beim Facharzt hat man vieles was man in der Berufsschule lernt auch einfach nicht. Finde ich übrigens immer noch unfair. Ich musste also alles nur theoretisch lernen und hatte die Praxis also nicht das hat mich sehr oft an meine Grenzen gebracht. Ich war oft sauer und auch unmotiviert. Die Angst es nicht zu schaffen war immer da. Blutabnahmen, EKG’s schreiben, Verbände, Urinstix, Impfungen, Assistenz bei kleineren Eingriffen, all das hatte ich nicht aber man muss es für die Prüfung trotzdem können, weil man eben allgemein ausbildet wird. Beim Augenarzt macht man all das eben nicht, darum habe ich mich so unfair behandelt gefühlt.
Ich habe bestanden und das ist am Ende das was zählt! 🙂 Als das Ergebnis kam war ich erstmal nur geschockt. Es war jetzt nicht gerade die perfekte Prüfung muss man sagen aber dafür, dass ich wie schon geschrieben all diese Tätigkeiten nicht hatte habe ich es dennoch gut gemacht. Es ist jetzt mehr als 1 Woche her und realisieren tue ich es auch erst jetzt. Mal wieder zeigt sich wie schnell das alles geht. Zack sind 3 Jahre rum. Jetzt versteht man glaube ich warum es für mich so ein großer und wichtiger Schritt ist. Wie stolz ich bin endlich was durchgezogen zu haben. Eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche zu haben ist für Menschen die so viele Rückschläge und viele schlimme Erlebnissen durchmachen mussten was ganz ganz besonderes. Für diese Chance bin ich so dankbar und genieße es jetzt einfach. Es ist der Beruf den ich machen möchte und ich bin glücklich, dass es so gekommen ist. 🙂