Einzelkämpfer – Wenn man es alleine schaffen muss
Nicht jeder von uns hat ein stabiles Umfeld oder eine Familie die hinter einem steht. Sehr viele Menschen müssen ihren Weg alleine gehen und ihre Kämpfe ganz alleine kämpfen. Und um genau diese Menschen geht es in diesem Beitrag.
Ja auch ich gehöre zu diesen Menschen. Der wichtigste Halt in meinem Leben ist leider schon sehr früh zerbrochen, nämlich meine Familie. Von da an musste ich recht schnell für mich alleine kämpfen. Ich musste auch früher erwachsen werden, als andere in meinem Alter. Jeder der Einzelkämpfer ist/war kann gut nachvollziehen wie schwer es ist. Wie oft hätte ich mir gewünscht dass da jemand ist mit dem ich reden kann oder der mich einfach in den Arm nimmt. Es gab in meinem Leben leider immer wieder Phasen wo ich komplett auf mich alleine gestellt gewesen bin. Liegt vielleicht daran, dass ich das mit den Freundschaften einfach nicht auf die Reihe kriege? Das traurige ist einfach, dass man irgendwann anfängt dass sich damit abzufinden und daran denkt, dass es vielleicht für immer so bleibt. Durch diese Zeiten lernt man wirklich wie stark man sein kann. So oft kommt man in diesen Phasen an einem Punkt, wo man denkt man kann nicht mehr und merkt dann aber, dass man es doch noch kann.
Die Menschen rund um Dich herum bekommen gar nicht mit, dass Du vielleicht gerade mehrere Kämpfe auf einmal alleine kämpfen musst. Man sieht den Leuten nämlich nicht an dass sie gerade kämpfen. Es können ganz unterschiedliche Kämpfe sein, z.B der Kampf mit sich selbst, dass man lernt sich selbst zu akzeptieren, dass man etwas verarbeiten muss, eine Trennung, ein Verlust, oder eine Veränderung. (Um nur ein paar Beispiele zu nennen). Wir Menschen tun nach außen ja auch immer so, als wäre alles in Ordnung, obwohl es das gar nicht ist, denn wir wollen gar nicht zeigen das es uns gerade gar nicht gut geht. Diese Person die Kämpfe kämpft, kann in einer top Position sein, es kann ein Manager sein, ein Chef sein oder jemand von dem Du es gar nicht denken würdest. Das macht es auch gar nicht so einfach, weil man das der Person gar nicht ansieht, dass er/sie gerade kämpfen muss, sei es mit sich selbst oder mit Geschehnissen im Leben. Hier kommen wir wieder zu dem Punkt wo ich ganz klar sage, dass man zumindest irgendwie versuchen sollte sich auch mal in anderen Menschen hineinzuversetzen.
Ich finde ja Einzelkämpfer haben wirklich einen Orden verdient oder eine Auszeichnung, weil es echt verdammt hart ist, wenn man alleine kämpfen muss und irgendwie selber sehen muss, das man stark bleibt, obwohl man am liebsten einfach hinschmeißen würde. Man lernt so sehr über sich hinauszuwachsen, dass man irgendwann weiß wofür diese Kämpfe gut gewesen sind. Es macht uns einfach so stark. Irgendwann schaut man auf diese Phase in seinem Leben zurück und weiß dass sie gut war, weil man gelernt hat das man auch alleine klarkommt und man unabhängig sein kann von anderen Menschen. Nur der Einzelkämpfer selbst weiß wie viel Kraft es gekostet hat, wie viele Tränen und wie viel Mut dort zu sein wo er/sie heute steht und kann verdammt noch mal stolz auf sich sein!
Wir sollten Stolz sein auf all die Kämpfe, die wir gekämpft und auch gewonnen haben, weil sonst würden wir heute gar nicht da sein wo wir sind. Wir sollten uns damit auseinandersetzen welche Bedeutung jeder Kampf hatte und was wir daraus gelernt haben und wie wichtig diese Erfahrung für uns war.