“Perfekt” gibt es nicht
Zu sich selbst zu stehen bedeutet auch sich eingestehen zu können, dass man nicht perfekt ist.
Ich bin es auf gar keinen Fall. Ich will es auch gar nicht sein. “Perfekt” gibt es sowieso nicht. Im Leben geht es doch gar nicht darum perfekt zu sein, denn am Ende fragt dich keiner nach deinem scheinbar perfekten Leben, denn es geht auch überhaupt nicht darum, sondern gelebt zu haben.
Leider vergleichen wir uns zu sehr mit anderen Menschen, die uns ein perfektes Leben, einen perfekten Körper, einen perfekten Freundeskreis eine perfekte Beziehung oder eine perfekte Karriere, vorleben. Viele dieser Menschen sind nämlich alles andere als glücklich und vor allem nicht perfekt. Ich glaube das vorleben eines vermeintlich perfekten Lebens ist einfach nur eine Tarnung, weil es hinter den Kulissen sehr wahrscheinlich ganz anders aussieht. Es ist aber natürlich nicht so einfach und vielleicht möchte man noch gar nicht nach außen tragen, dass es gar nicht so toll ist, wie alle vielleicht denken/erwarten und darum ist es deutlich einfacher den Schein aufrecht zu erhalten. Ich stelle mir das sehr anstrengend vor und das kostet bestimmt sehr viel Kraft. Eins kann man aber ganz sicher sagen, dass man irgendwann merkt ob die Leute dir vorspielen, dass sie ihr perfektes Leben führen oder ob es tatsächlich so ist, denn irgendwann kann man diesen Schein nicht mehr aufrecht erhalten, wenn die Fassaden anfangen zu bröckeln.
Wenn man sich mit Menschen umgibt oder tagtäglich auf Social Media perfekte Leben präsentiert bekommt, kann das sehr viel mit uns machen, wenn man das Gefühl hat man muss das gleiche erreichen. Ich finde das auch sehr schwierig, weil ich natürlich auch Menschen folge, die mir zeigen wie sie denn angeblich ihr perfektes Leben führen und natürlich träumt man schon auch selber davon vielleicht auch so Leben führen können oder zu müssen oder man glaubt dadurch, dass das eigene Leben vielleicht gar nicht so toll ist, wenn andere dir ihr perfektes Leben präsentieren.
Wir wissen aber auch nicht, was diese Menschen alles dafür tun mussten um da zu sein wo sie jetzt sind oder welche “Opfer” sie bringen mussten und ob sie sich das hart erarbeitet haben oder ob sie gute Voraussetzungen hatten, all das wissen wir gar nicht und Urteilen aber trotzdem. Ich will niemanden irgendwelche Vorwürfe machen, der vielleicht von den Eltern her schon gewisse Möglichkeiten aufgrund der Familie z.B von einem Familienunternehmen hat/hatte oder man hat es einfach sich wirklich erarbeitet. Es gibt auch Menschen die relativ früh wussten, dass sie eine erfolgreiche Karriere anstreben und haben viel dafür getan in der Schule gut aufgepasst um die notwendigen Abschlüsse zu erreichen oder studiert haben oder sich in Betrieben einfach Stück für Stück immer hoch gearbeitet haben. All das ist vollkommen okay und dafür sollte man auch niemanden Vorwürfe machen. Die Leute die genau das geschafft haben, was sie sich vorgenommen haben dürfen natürlich total stolz darauf sein dass sie erreicht haben.
Ich bin alles andere aber definitiv nicht perfekt. Ich habe und ich mache Fehler. Oft musste ich merken das meine Vorstellung von perfekt gar nicht existiert. Ich dachte immer das Geld dazu gehört um “perfekt” zu sein, bis ich dann gemerkt habe dass, sehr viele Menschen die Geld haben total einsam und wenn wir mal ehrlich sind oft unglücklich sind. Na klar würde auch ich mir wünschen zumindest so viel Geld zu haben um sorgenfrei zu sein, das heißt aber nicht dass man dadurch perfekt ist. Auch vermeintliche Körperideale haben mir eine Zeit lang das Gefühl gegeben, dass ich auch so aussehen muss wie, die Personen denen ich folge um als perfekt dazustehen. Ich dachte auch immer dass viele Freunde zu haben bedeutet perfekt zu sein. Ich bin davon ausgegangen, dass desto du höher der Bildungsabschluss ist desto glücklicher ist man, weil man viel mehr erreichen kann, bis ich irgendwann gemerkt habe, dass es eher darauf ankommt dass man beruflich und auch das tut, was die eigene Persönlichkeit betrifft diesbezüglich einen Job ausübt, mit dem man sich identifizieren kann und der einen glücklich macht und das dann Karriere und auch das Geld vielleicht eher weniger eine Rolle spielen können.
Jeder von uns definiert “perfekt” wahrscheinlich ganz anders und das ist auch okay, weil jeder von uns andere Ansichten und Meinungen hat. Ich finde es aber wichtig, dass man sich selber davon nicht unter Druck setzen lässt und trotzdem all das was man hat und was man alles erreicht hat trotzdem wertschätzt. Auch wenn es immer andere Menschen gibt, die mehr Geld haben, mehr Freunde haben, die einen Partner haben (den man vielleicht auch gerne hätte) die Kinder haben (man selbst vielleicht nicht kann oder nicht die Möglichkeit dazu hat) die eine sehr erfolgreiche Karriere haben die man auch gerne hätte, die finanziell sorglos sein können oder die dir zeigen wie glücklich sie sind.
Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen, dass man anderen Menschen ihren Erfolg oder ihr Glück gönnen sollte. Man aufhören sollte sich ständig mit anderen zu vergleichen. Wenn man unbedingt das auch erreichen möchte was anderes erreicht haben dann sollte man anfangen auch was dafür zu tun. Bitte nicht das eigene Leben und all das, was man selbst für sein Leben und seine Erfolge und sein Glück getan hat aus den Augen zu verlieren. Natürlich dürfen wir uns von anderen Menschen inspirieren lassen das ist vollkommen okay aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass das ihr Leben ist und wir unser Leben haben und jeder von uns unterschiedliche Wege geht. 🙂