Update 2 Wochen nach der Tagesklinik

24. Januar 2025 0 Von Roy

Wie geht es mir? Hat sich schon was geändert? Hat es mir geholfen? Welche Erkenntnisse konnte ich gewinnen?

Zuallererst möchte ich erwähnen, dass ich nicht geheilt bin, aber darum geht es auch gar nicht. Die Zeit in der Tagesklinik war dafür da, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und herauszufinden was man verändern sollte, damit es einem wieder besser geht. Sich selbst lernen richtig wahrzunehmen. Zeit nur mit sich selbst zu verbringen. Von 0 auf 100 & zurück.

Ich bin dankbar dafür das es solche Angebote wie die Tagesklinik gibt. Ich finde es auch sehr wichtig ganz offen damit umzugehen, weil es einfach auch keine Schande ist ich Hilfe zu suchen, wenn man merkt dass es einem nicht gut geht. Psychische Erkrankungen sind leider immer noch ein Tabuthema. Gut man macht jetzt ja auch keine Werbung damit und bindet nicht jedem auf die Nase, dass es einem psychisch nicht gut geht. Wir sollten aber trotzdem lernen ein viel offeneren Umgang damit zu finden und die Menschen richtig aufzuklären, weil es jeden von uns erwischen kann ganz egal aus welcher Schicht ob arm oder reich.

Wie geht es mir? Deutlich besser, weil ich lerne, was ich verändern muss, damit es mir besser geht. Die Zeit, die ich nur für mich selbst hatte war wirklich wichtig und hat mir gut getan. Eine Auszeit braucht glaube ich jeder mal und ich bin so froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Ich habe gelernt auf die Signale die mir mein Körper sendet zu achten. Mich selbst nicht mehr zu überfordern und lieber kleinere Schritte zu gehen. Mir die Zeit zu geben, die ich brauche und es ist ganz egal ob andere Menschen Dinge schneller können und erledigen, als ich das tue. Lernen die Ruhe zu genießen und zu meditieren, denn mir hilft es tatsächlich. Mich damit auseinanderzusetzen, was dazu geführt hat, dass ich krank wurde und das versuchen möglichst zu vermeiden, damit es nicht noch mal passiert. Meine Ansichten zu vielen Themen fangen langsam an sich zu verändern und ich lerne die Veränderungen zu akzeptieren. Die Erwartung die ich an andere Menschen habe, lerne ich anzupassen und Menschen nicht einfach zu verurteilen. Was ganz wichtiges was ich gelernt habe ist, dass ich nicht dafür da bin anderen Menschen zu helfen, ohne dass ich einen Auftrag habe, das heißt die Menschen müssen selber erkennen dass es ihnen nicht gut geht und sich dementsprechend Hilfe holen. Natürlich darf man für seine Mitmenschen da sein aber man sollte nicht anfangen übergriffig zu handeln, wenn man keinen Auftrag hat oder explizit darum gebeten wurde. Jeder ist nach wie vor für sich selber verantwortlich und man sollte Menschen natürlich nicht dabei zusehen, wie sie untergehen aber man sollte auch nicht versuchen Menschen zu verändern ohne, dass sie ihre eigene Einsicht haben, weil Heilung kann nur stattfinden, wenn die betroffene Person selber einsieht dass sie Hilfe braucht.

Wie immer ist das hier natürlich nur meine Erfahrung und das sind meine Ansichten und Meinungen. Ihr dürft natürlich gerne ganz anders zu dem Thema stehen das ist vollkommen in Ordnung. Es ist problematisch, wenn man so tut als würde es psychische Erkrankungen nicht geben und dass man dann einfach nicht darüber spricht, weil sie sehr präsent sind und viele Menschen einfach auch davon betroffen sind, was in unserer Gesellschaft und mit dem Leistungsdruck und mit dem was in der Welt passiert, gar nicht so abwegig ist das Menschen an Depressionen erkranken. Eine Depression im schlimmsten Fall zum Suizid also zum Selbstmord führen und darum finde ich es einfach so wichtig Menschen davor zu bewahren, indem wir anfangen darüber aufzukläre, Signale wahrzunehmen uns die Menschen in unserem Umfeld anschauen oder wir darauf achten, ob wir Menschen in unserem Umfeld haben den es nicht so gut geht und die Anzeichen einer möglichen Depressionen entwickeln das Gespräch suchen und für sie da sind, ohne übergriffig zu werden und einfach aufhören das als Tabuthema zu sehen.